ESG, CSRD, ESRS, GHG, LkSG – klingt das für Sie wie ein Buch mit sieben Siegeln? Kein Wunder! Die Welt der Nachhaltigkeit ist voller Abkürzungen, Standards und Richtlinien, die selbst erfahrene Geschäftsführer und Fachleute ins Schwitzen bringen können. Doch keine Sorge: Dieser Artikel ist Ihr praktischer Guide durch den ESG-Begriffs-Dschungel. Hier finden Sie klare, kompakte Erklärungen der wichtigsten Konzepte – ob für den schnellen Überblick, die nächste Strategiediskussion oder die CSRD-Vorbereitung.
Wofür steht ESG?
ESG steht für Environmental, Social, Governance (Umwelt, Soziales, Unternehmensführung) und ist der Kompass für nachhaltiges Wirtschaften. Es geht nicht nur um ‚grüne‘ Themen, sondern darum, wie Unternehmen Verantwortung für Klima, Mitarbeiter:innen, Lieferketten und transparente Entscheidungen übernehmen – und das messbar machen.
Was ist die CSRD?
Die Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) ist eine EU-Richtlinie, die Unternehmen dazu verpflichtet, umfassend über ihre Nachhaltigkeitsaktivitäten zu berichten. Sie löst die bisherige Nachhaltigkeitsberichterstattung (NFRD) ab und legt neue Maßstäbe für Transparenz, Vergleichbarkeit und Tiefe der ESG-Berichterstattung fest.
Was sind die ESRS?
Die European Sustainability Reporting Standards (ESRS) legen konkret fest, was in einem Nachhaltigkeitsbericht gemäß CSRD enthalten sein muss. Sie definieren Inhalte, Kennzahlen und Struktur für ESG-Reports und sorgen so für Vergleichbarkeit auf EU-Ebene.
Was bedeutet GHG?
GHG steht für Greenhouse Gas, also Treibhausgas. Dazu zählen Emissionen wie CO₂, Methan oder Lachgas. Die GHG-Bilanz eines Unternehmens ist ein zentraler Bestandteil jeder Klima- und Nachhaltigkeitsberichterstattung.
Was ist das GHG Protocol?
Das GHG Protocol ist die weltweit wichtigste ‘Gebrauchsanleitung’ für Unternehmen, um ihre Treibhausgas-Emissionen zu berechnen. Es legt fest, wie CO₂, Methan & Co. erfasst werden – von der firmeneigenen Heizung (Scope 1) bis zum Papierverbrauch im Homeoffice (Scope 3). Ohne dieses Regelwerk wären Klimabilanzen weder vergleichbar noch belastbar.
Was sind Scope 1, 2 und 3 Emissionen?
- Scope 1: Direkte Emissionen, die durch eigene Anlagen oder Fahrzeuge entstehen.
- Scope 2: Indirekte Emissionen aus eingekaufter Energie, z. B. Strom oder Wärme.
- Scope 3: Weitere indirekte Emissionen entlang der Wertschöpfungskette, z. B. durch Lieferanten, Dienstreisen oder Produktnutzung.
Diese Unterteilung ist essenziell für die CO₂-Bilanz und das Klimamanagement eines Unternehmens.
Was ist die Wesentlichkeitsanalyse?
Die Wesentlichkeitsanalyse ist wie ein Filter für Ihr ESG-Reporting: Sie hilft Ihnen herauszufinden, welche Nachhaltigkeitsthemen für Ihr Unternehmen und Ihre Stakeholder wirklich relevant sind – statt sich in 100 Themen zu verzetteln. Ergebnis: Sie konzentrieren sich auf das, was für Ihr Geschäft, die Umwelt und die Gesellschaft wirklich wichtig ist.
Was bedeutet doppelte Wesentlichkeit?
Doppelte Wesentlichkeit kombiniert zwei Perspektiven:
- Wie beeinflussen Nachhaltigkeitsrisiken (z.B. Klimawandel) unser Geschäft? (Inside-Out)
- Welche Auswirkungen hat unser Unternehmen auf Umwelt und Gesellschaft? (Outside-In)
Es geht also immer um beide Seiten der Medaille – nicht nur um Selbstschutz, sondern auch um Verantwortung.

Was ist die EU-Taxonomie?
Die EU-Taxonomie ist ein Klassifikationssystem der EU, das definiert, welche wirtschaftlichen Aktivitäten als ökologisch nachhaltig gelten. Unternehmen müssen offenlegen, inwieweit ihre Tätigkeiten diesen Kriterien entsprechen.
Was bedeutet XBRL?
XBRL (eXtensible Business Reporting Language) ist die ‚Digitale Sprache‘ für Unternehmensberichte – ob Finanzen oder Nachhaltigkeit. Statt PDFs liefert man maschinenlesbare Daten, die Behörden und Analysten automatisch auswerten können. Für Unternehmen heißt das: mehr Transparenz, weniger manuelle Arbeit (sobald das System einmal steht).
Weitere wichtige ESG-Begriffe:
Was ist der DNK?
Der Deutsche Nachhaltigkeitskodex (DNK) ist ein freiwilliger Standard für die Nachhaltigkeitsberichterstattung in Deutschland und im DACH-Raum – oft genutzt als Einstieg in ESG-Themen.
Was bedeutet CSR?
Corporate Social Responsibility (CSR) beschreibt die gesellschaftliche Verantwortung von Unternehmen – von fairen Arbeitsbedingungen bis zu Umweltmaßnahmen.
Was sind SDGs?
Die Sustainable Development Goals (SDGs) sind 17 globale Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen. Unternehmen nutzen sie als Orientierung für ihre ESG-Strategien.
Was ist das LkSG?
Das Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz (LkSG) verpflichtet Unternehmen in Deutschland, menschenrechtliche und umweltbezogene Risiken in ihrer Lieferkette zu identifizieren und zu minimieren.
Fazit: ESG verstehen heißt besser handeln
Ob für Reporting, Strategieentwicklung oder Compliance – ein solides Verständnis zentraler ESG-Begriffe ist heute unerlässlich. Dieser Glossar-Artikel bietet Ihnen die perfekte Grundlage, um Ihr Wissen zu festigen und bei regulatorischen Anforderungen wie der CSRD auf Augenhöhe mitreden zu können.
Tipp:
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