In der Welt der Business Intelligence ist Effizienz alles. Unternehmen setzen auf Tools wie IBM Planning Analytics, um komplexe Planungs-, Budgetierungs- und Forecasting-Prozesse zu managen. Doch wo Prozesse ablaufen, können Fehler entstehen – und genau hier setzt der TM1 Debugger mit gezielter Analyse an.
Hinweis: Der Begriff “TM1” wird aus historischen Gründen oft noch synonym für “IBM Planning Analytics” verwendet, bezieht sich heute aber offiziell nur noch auf die Datenbank-Engine.
Was ist der TM1 Debugger?
Der TM1 Debugger ist ein Tool, das speziell entwickelt wurde, um Entwicklern und Power-Usern beim Debugging von TurboIntegrator-Prozessen (TI-Prozesse) zu helfen. TI-Prozesse sind das Rückgrat vieler Datenverarbeitungsschritte in TM1 – ob Datenimport, Transformation oder Berechnungen.
Wichtig zu wissen: Der Debugger ist ausschließlich für TI-Prozesse konzipiert. Funktionen wie Rules, PAfE oder TM1 Web werden nicht unterstützt.
Standardmäßig ist der Debugger deaktiviert – er lässt sich jedoch ohne Neustart der Datenbank über die Verwaltung oder das Config-File aktivieren.
Warum braucht man einen Debugger in TM1?
TI-Prozesse bestehen aus mehreren Skript-Abschnitten wie Prolog, Metadata, Data, Epilog. Fehler in diesen Abschnitten können dazu führen, dass Daten falsch geladen oder Business-Logiken nicht korrekt ausgeführt werden. Mit dem TM1 Debugger lassen sich:
- Breakpoints setzen
- Codezeilen Schritt für Schritt ausführen
- Variablenwerte zur Laufzeit überwachen
- Laufzeitfehler gezielt identifizieren
Das spart Zeit, reduziert Frust und verbessert die Qualität eurer TM1-Lösungen erheblich.
Typische Use Cases für den TM1 Debugger
- Fehlersuche bei Datenimporten:
Wenn ein CSV-Import nicht wie erwartet funktioniert, zeigt der Debugger genau, welche Zeile und welche Bedingung den Prozess zum Verarbeitungsfehler bringt. - Prüfung komplexer Berechnungen:
Gerade bei verschachtelten If-Bedingungen oder Lookups kann man schnell den Überblick verlieren. Der Debugger hilft, die Logik schrittweise zu verstehen. - Optimierung der Performance:
Nicht jeder Fehler ist ein Showstopper – manchmal geht es einfach um Performance-Tuning. Durch das gezielte Testen einzelner Abschnitte lassen sich Prozesse beschleunigen.

Wie aktiviert man den Debugger?
Der Debugger ist Teil der IBM Planning Analytics Workspace (PAW). Hier eine kurze Anleitung:
- Öffne deinen Prozess im IBM Planning Analytics Workspace (PAW).
- Klicke auf „Debug-Modus aktivieren“ oben rechts.
- Setze Breakpoints (z. B. im Metadata-Abschnitt).
- Starte den Prozess über „Debug starten“.
- Nutze „Step Into“ und „Step Over“, um Zeilen zu durchlaufen.
- Kontrolliere Variablenwerte live in der Debug-Konsole.
Hinweis: Für ältere TM1-Versionen oder Nutzer ohne PAW-Zugang gibt es keine native Debug-Funktion – hier sind Workarounds mit ASCIIOutput, Logging oder temporären Würfeln notwendig.
Wo stößt der TM1 Debugger an seine Grenzen?
So hilfreich der Debugger bei der Analyse von TI-Prozessen ist – er lässt sich nicht universell einsetzen. Aktuell funktioniert er ausschließlich in IBM Planning Analytics Workspace (PAW) ab Version 2.0.60. Wer mit älteren PAW-Versionen oder Tools wie TM1 Web und Planning Analytics for Excel (PAfE) arbeitet, muss vorerst auf alternative Debugging-Methoden zurückgreifen.
Doch IBM entwickelt den Debugger stetig weiter. In neueren Versionen wurde z. B. die automatische Vervollständigung verbessert und die Darstellung aktiver Variablen übersichtlicher gestaltet. Weitere Funktionen sind bereits in Planung – das Ziel: Debugging noch effizienter, intuitiver und umfassender zu machen.
Fazit: Der TM1 Debugger spart Zeit und Nerven
Der TM1 Debugger spart nicht nur Zeit und Nerven – er bringt Struktur und Transparenz in deine Prozesse. Gerade in komplexen BI-Landschaften ist das Debugging-Feature in PAW ein unverzichtbares Werkzeug für Entwickler und Power-User. Wer produktiv arbeiten will, sollte den Debugger zum festen Bestandteil seines Workflows machen.